Dienstag, 29. November 2011

Älter werden

Ach, man kann ja nicht immer nur vom Sonnenschein schreiben. manchmal – und mag es auch hart klingen – gibt es auch Abschnitte im Leben, wo man klagen muss. Neulich haben sich mein Lieber Mann und ich wieder in die Wolle gekriegt. Ach, es war schrecklich. Er hat mir gedroht, mich zu verlassen. Ich weiß nicht... aber manchmal ist er so seltsam und sitzt einfach nur still am Tische und sagt gar nichts, starrt nur so vor sich hin. Dann finde ich ihn ganz abwesend und er macht mir etwas Angst. Ich frage ihn dann immer, was er denn habe. Aber er behauptet felsenfest, es sei ja nichts und ich solle mich nicht immer in alles einmischen. Ich glaube, dass sein Job nicht gut läuft.

Den Groll trägt er dann zu mir an den Tisch. Wenn man nicht mehr der allerjüngste ist, hat man's heut' zu Tage ja nicht immer einfach. Da muss man schauen, wo man bleibt und auf Kurz oder Lang von einem jungen Grünspan in die Arbeitslosigkeit verdrängt. Wie kann es aber sein, dass seine Gefühle, seine Probleme zu den Meinigen werden müssen, wo ich doch nichts dazu kann, dass die Dinge nunmal so sind, wie sie sind. Wir werden schon was finden, sage ich immer und mach dir doch keine Sorgen, Liebling. Die Karten stehen gut und auf dem tarot ist der Kapellmeister abgebildet, der läutet die Ernte ein. Ich habe ihm nach unserem kleinen Zwist dann ein saftiges Schnitzel gebraten und es hat so lecker gedampft, da kann ja keiner mehr böse sein. Genossen hat er das Schnitzel, das so angemacht war, wie er es liebt und wir haben uns wieder versöhnt.

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